Naturpädagogik

Naturpädagogik

Durch gemeinsame Erlebnisse im Wald wird das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe gestärkt. Die Kinder üben in der Auseinandersetzung miteinander, sich gegenseitig zu unterstützen, zu respektieren und gemeinsam Lösungen zu finden. Jedes Einzelne soll sich nach seinen Möglichkeiten in die Gruppe einbringen, sich als wichtigen Teil der Gruppe fühlen und zum guten Gelingen gemeinsamer Unternehmungen beitragen können. Die Kinder lernen auf diese Weise ihre sozialen Kompetenzen zu erweitern und Selbstvertrauen in sich und ihre Fähigkeiten zu gewinnen.

Kinder lernen spielerisch und über Sinneswahrnehmungen. In der Natur eröffnen sich den Kindern unerschöpfliche Möglichkeiten, sich und die Welt mit allen Sinnen zu entdecken und aus diesen Erfahrungen zu lernen. Damit sie beispielsweise einen Baum erfassen können, müssen sie ihn berühren, riechen, greifen – und können ihn dadurch be-greifen.

Der Phantasie und Kreativität der Kinder sind in der Natur kaum Grenzen gesetzt. Der Baumstrunk wird beispielsweise zum Schloss auf dem König Wurzelgurbs regiert oder der Baumstamm im Wasser kurzerhand zum Piratenschiff umfunktioniert. Nicht vorgefertigte Spielsachen sondern das Spielen, Werken und Basteln mit Naturmaterialien steht in der Waldspielgruppe im Mittelpunkt. Aus Tannzapfen werden Waldzwerge die im Moosbett schnarchen, Stecken zu Ritterschwerten, mit denen der wilde Drache besiegt wird, aus Seil und Ast eine Waldschaukel und aus Schnur und Stecken Fischerruten, Indianerstöcke oder Zauberstäbe.

Wenn die Kinder in der Natur in ihre Fantasiewelten eintauchen, vertieft und versunken spielen können, durchlaufen sie Phasen tiefster Konzentration. Dadurch werden Erkenntnisprozesse im Kind ausgelöst, die seine gesamte Persönlichkeitsentwicklung positiv beeinflussen.

Klettern, Matschen, Rutschen, Balancieren, Hüpfen Springen, Rennen. Kinder können im Wald ihren Bewegungsdrang ausleben und vielfältigste Bewegungsformen ausprobieren. Die natürliche Umgebung gibt ihnen die Möglichkeit unzähliger Übungen in Grob und Feinmotorik. Auf diese Weise wird ein vertieftes Körperbewusstsein gefördert. Der Aufenthalt im Wald und die Bewegung an der frischen Luft, machen die Kinder fit und unterstützen ihre natürlichen Abwehrkräfte.

Der sprachliche Ausdruck der Kinder wird in der Waldspielgruppe durch Sing- und Bewegungsspiele, das Spielen und Erzählen von Geschichten und dem Austausch untereinander unterstützt und gefördert. Sprache ist verbunden mit Bewegung einfacher begreif- und erlernbar, da Bewegungs- und Sprachzentrum im Gehirn besonders eng verknüpft sind. Die Sprache wiederum ist zentral für das Ich Bewusstsein des Kindes, seine sozioemozionale Kompetenz und das aneignen von Wissen.

Wenn sie sich in die Themen Elternzusammenarbeit, Bindung und Ablösung des Kindes vertiefen, oder mehr über den Ablauf eines Waldspielgruppenmorgens erfahren möchten, finden sie dies in meiner Zertifikatsarbeit.